Wenn Erinnerung Wurzeln schlägt
Die Baumbestattung verbindet den Gedanken des Abschieds mit dem des Weiterlebens. Sie steht für eine neue Art des Gedenkens: persönlich, harmonisch und tief im Kreislauf der Natur verankert. Ein Symbol dafür, dass Erinnerung wachsen kann — leise, beständig und voller Leben.
Da in Deutschland in vielen Bundesländern noch immer der sogenannte Friedhofszwang gilt, können Baumbestattungen derzeit nur in spezialisierten Partnerunternehmen in Ländern stattfinden, in denen keine Beisetzungspflicht für Urnen besteht — zum Beispiel in den Niederlanden oder in der Tschechischen Republik.
Wie aus Asche neues Leben entsteht
Nach der Einäscherung wird die Urne in das Partnerunternehmen überführt. Erst dort beginnt der eigentliche Prozess der Baumbestattung. Unter einem patentierten und rechtlich geprüften Verfahren entsteht in einer zertifizierten Baumschule ein ganz persönlicher Lebensbaum. Dabei wird die Kremationsasche schrittweise in ein eigens entwickeltes Vitalerden-Substrat eingearbeitet, in dem der zuvor ausgewählte Baum kultiviert wird. Während einer mindestens sechsmonatigen Durchwurzelungsphase werden Klima-, Nährstoff- und Bodenbedingungen kontinuierlich überwacht. So kann das Wurzelgewebe die in der Asche enthaltenen Mineralstoffe und Spurenelemente aufnehmen — und aus Erinnerung wird auf ganz natürliche Weise neues Leben.
Wo darf der Baum wachsen?
Der fertige Lebensbaum kann anschließend im eigenen Garten oder an einem besonderen Ort, etwa in einem Lebensgarten, gepflanzt werden. So entsteht ein ganz persönlicher Gedenkplatz: offen, lebendig und individuell. Wer möchte, kann die Pflanzung auch anonymisiert durch den Bestatter vornehmen lassen.
Bei der Auswahl des Standortes sollte bedacht werden, dass der Baum über viele Jahre wächst und gedeiht. Ein späterer Umzug ist kaum möglich — dafür bleibt er als stiller Begleiter und Teil des eigenen Lebensraums bestehen.
