Und was kommt dann?

Die Zeit zwischen dem Tod und der Bestattung ist meistens gut gefüllt. Man befindet sich in einem Schwebezustand, in dem man funktioniert. Im besten Fall wird die Beisetzung mit viel Bedacht und ausreichend Zeit geplant und vorbereitet und irgendwie ist die verstorbene Person noch da. Doch dann kommt die Stille, die Anspannung der letzten Tage und Wochen fällt ab, die Worte und Tränen scheinen aufgebraucht aber die Gedanken und Gefühle spielen weiter verrückt.

Neben dem emotionalen Chaos stehen möglicherweise einige Erledigungen an. Es entsteht das Gefühl, das Leben der verstorbenen Person muss abgewickelt werden und dabei gibt es nicht selten auch noch die eine oder andere Hürde (Hier habe ich ein paar Punkte zusammengetragen, an die Sie vielleicht denken müssen).

Und dann steckt man mittendrin in der Trauer und weiß oft gar nicht wie man damit umgehen soll. Trauer ist so individuell wie der Mensch selbst. Es gibt kein Richtig und kein Falsch und manchmal geht es ein paar Schritte nach vorn und dann wieder ein paar zurück. Es kommen Gedanken, die beängstigend sind und manchmal fühlt man sich ganz leicht und das fühlt sich auch nicht gut an.

In dieser Zeit kann es sehr hilfreich sein, Menschen zu treffen, die ähnliches erlebt haben und erleben. Zusammen zu sitzen, etwas zu trinken, seinen Gedanken einfach freien Lauf lassen, ohne darüber nachzudenken, wie das was man denkt und sagt ankommt, kann helfen auch einmal einen anderen Blickwinkel einnehmen zu können. Zu spüren, dass man nicht allein ist tut unheimlich gut und gibt Kraft für den Weg. Zu erleben, dass man nicht verrückt ist, sondern lediglich das Leben gerade VER-RÜCKT ist, macht Mut und gibt einem die Möglichkeit auf sich und nach vorne zu schauen.

Es tut gut, auch manchmal über ganz banale Dinge des Alltags zu sprechen und nicht wie ein Aussätziger behandelt zu werden. Wo andere Menschen schweigen oder die Flucht ergreifen, gibt eine Begegnungsstätte den Raum für all die Gedanken und Gefühle, die ein trauernder Mensch hat.